SG TSV Nussdorf/ TSV Aurich Meister der A-Junioren

Nussdorf (sv) -60 Punkte gab es in der Leistungsstaffel 2 in dieser Saison zu holen. Klassenprimus Nussdorf hat diesen Optimalwert nur um sieben Zähler verfehlt. Die – zumindest geographisch gesehen – heterogene Mannschaft zeichnete sich durch Trainingsfleiß und die stets richtige Einstellung aus. Wenn es am letzten Spieltag nochmals knapp zugeht, steckt der Staffelleiter, der den Meisterwimpel überreichen soll, oft in einem Dilemma. Welches der Teams, das noch Chancen auf den Titel hat, soll er besuchen? Und was passiert, wenn am Ende doch eine andere Elf das Rennen macht? Dieses Schicksal ist Detlef Rosenau, Staffelleiter der A-Junioren-Leistungsstaffel 2, in diesem Jahr erspart geblieben. Schon vier Spieltage vor dem Rundende durfte er dem TSV Nussdorf das begehrte Stück Stoff überreichen. In einer nahezu perfekten Saison haben die Nachwuchsfußballer aus dem Hardwäldle große lokale Namen wie den FSV 08 Bissingen oder die SpVgg Renningen hinter sich gelassen. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Selbst wenn die SpVgg Weil der Stadt am Samstag gegen den TSV Höfingen mit einem Sieg die Vizemeisterschaft unter Dach und Fach bringt, beträgt der Abstand des Zweitplatzierten auf den Meister noch immer 14 Punkte. Karl-Heinz Dieterle, Trainer der Nussdorfer Jugendlichen, lobt vor allem die Konsequenz, mit der seine Kicker ans Werk gingen: „Für eine A-Jugend haben wir die Saison sehr konstant durchgespielt.“ Tatsächlich ließen seine Schützlinge nur beim knappen 4:5 in Bissingen und bei zwei 0:0 gegen Weil der Stadt und Höfingen Punkte liegen. Ganz überraschend kommt der Höhenflug für ihn aber nicht: „Ich trainiere die Mannschaft ja seit mittlerweile zehn Jahren und weiß, dass sie sehr stark und breit besetzt ist. Ich habe einen Kader von 23 Spielern, die ich allesamt einsetzen kann, ohne einen Qualitätsverlust befürchten zu müssen.“ Auch die Neuzugänge Sinan Yilmaz und Fabrice Klaudt, die zu Saisonbeginn vom SV Illingen in den Eberdinger Orsteil kamen, hätten ihren Beitrag zum Aufstieg geleistet. Besonders für Yilmaz, der zum Spielführer avanciert ist, hat Dieterle nur Lobeshymnen übrig. „Er war ganz klar Leistungsträger und hat der Mannschaft das notwendige Etwas gegeben.“ Darüber hinaus spielt Yilmaz auch bei den Nussdorfer Aktiven mit. Hatte sein Trainer aufgrund der Doppelbelastung keine Bedenken? „Nein, Sinan muss man eher bremsen“, sagt Dieterle und ergänzt schmunzelnd: „Wenn’s nach ihm gehen würde, würde er auch fünfmal in der Woche spielen.“ Neben dem Kapitän gibt es noch einige andere seiner Schützlinge, die Dieterle besonders erwähnt. Die starke Abwehr, bestehend aus Erik Feucht und dem Auricher Lukas Öhler, sei mit nur drei Gegentreffern in der Rückrunde ein Garant für Sicherheit gewesen. Matthias Knapp, der aus Iptingen kommt, habe eine gute Saison gezeigt. Und auch sein Sohn Heiko, sagt Dieterle, habe mit 16 Saisontreffern „eine für einen Mittelspieler hervorragende Quote“ erzielt.
In Nussdorf geben sich also nicht nur Jugendliche aus dem Ort selbst die Klinke in die Hand. Die Mannschaft wird auch von einigen Spielern aus den umliegenden Dörfern verstärkt. Und das kommt nicht von ungefähr. Offiziell ist die Mannschaft als Spielgemeinschaft zwischen dem TSV Nussdorf und dem TSV Aurich angemeldet. Außerdem haben die A-Junioren des FV Roßwag und des SV Iptingen Gastspielrecht für die Dieterle-Elf. „Wir sind ja schon fast eine regionale Auswahl“, scherzt der Coach. Zu Problemen führe das aber keinesfalls. „Die Jungs verstehen sich perfekt“, gibt Dieterle zu Protokoll.
In diesem Zusammenhang spricht der Juniorentrainer auch gerne von der Charakterstärke seiner Schützlinge. Diese sei neben dem Trainingsfleiß und der stets richtigen Einstellung zum Fußball Grundlage für den Erfolg gewesen und zeige sich auch auf dem Platz. „Die Jungs haben vor Gegnern und Schiedsrichtern immer großen Respekt gezeigt“, sagt Dieterle und gesteht: „Der einzige, der dem Schiri im Spiel immer wieder ein bisschen Dampf macht, bin ich.“ Bei der eigenen Mannschaft hat sein „Dampf machen“ ja bereits vorzüglich funktioniert. Als Meister der Leistungsstaffel müssen die Nussdorfer in der nächsten Saison in der Bezirksstaffel bestehen. Das Ziel dort heißt erst einmal Klassenerhalt. Dann werden aber nur noch die 1992 geborenen aktuellen A-Junioren mit an Bord sein. Die Spieler aus dem Jahrgang 1991 dürfen ab Juli nämlich nur noch in den Männermannschaften eingesetzt werden. Für die Nussdorfer Erste, die nach der laufenden Runde den Gang in die Kreisliga B antreten muss, ist dies sicher mehr Segen als Fluch. Dieterle: „Der Unterbau ist in Nussdorf auf jeden Fall da. Da muss man auch in Zukunft bestimmt keine Angst um die erste und die zweite Mannschaft haben. Wir haben eine gute Basis.“

Quelle: Sven Sattler

Quelle: Foto: TSV Nussdorf/ Küpers VKZ vom 20.05.2010