Ohne Halbfinale ist das Turnier tot

Aurich (nac) - Wie die Jungfrau zum Kind ist Horst Bielesch zum Posten des Cheforganisators des 43. Vaihinger Fußball-Stadtpokals gekommen. Offiziell ist der Abteilungsleiter des TSV Aurich noch gar nicht in Amt und Würden, da muss er sich als Ausrichter schon um das größte Fußballturnier im Stadtgebiet kümmern.

Weil sein Sohn Philipp Bielesch, nachdem in Hochdorf die Mannschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen wurde, zum TSV Aurich gewechselt ist und weil Horst Bielesch selbst bis 1989 für die „Schnecken" als Fußballer aktiv war, hat er sich vor Kurzem bereit erklärt, Nachfolger von Abteilungsleiter Wolfram Schwab zu werden. Und wurde gleich ins kalte Wasser geworfen. Denn die Organisation des Vaihinger Stadtpokals von Freitag, 23. Juni, bis zu Sonntag, 25. Juni, ruht auf seinen Schultern. Erfahrung kann man Horst Bielesch allerdings nicht absprechen. Bis Ende 2013 lenkte der Versicherungsmakler die Geschicke des TSV Hochdorf und stellte dort den Pfaffenwald-Cup auf die Beine. Dennoch orientierte er sich bei der Turniergestaltung am Spielplan, den der TSV Enzweihingen als Ausrichter im vergangenen Jahr erstellt hatte. „Interessant wäre gewesen, mit drei Dreiergruppen zu spielen. Ich habe aber nur kopieren und einfügen gemacht, auch weil ich in die Puschen kommen wollte", berichtet der neue Auricher Fußballchef.

Denn statt wie in den vergangenen Jahren mehr oder weniger ein ganzes Jahr hat Horst Bielesch nur noch rund drei Monate Zeit, das größte Fußballturnier für Aktivenmannschaften im Stadtgebiet auf die Beine zu stellen. „Ich habe den Spielplan aus dem letzten Jahr genommen und geschaut, dass jedes Team mindestens eine Partie pro Tag hat", berichtet der designierte Abteilungsleiter. „Das funktioniert am Freitag nicht ganz. Ein fünftes Spiel würde erst um 21 Uhr beginnen. Da kann man aber keine Partie mehr anpfeifen."

Diskussionsbedarf bestand nur bei der Frage, ob lieber auch die Plätze fünf und sieben ausgespielt werden sollen oder ob es stattdessen Halbfinalbegegnungen geben solle. Und hier ging das Votum ganz klar zum Überkreuzspiel der beiden besten Mannschaften jeder Gruppe. „Ohne ein Halbfinale fehlt mir etwas beim Stadtpokal. Ohne das Überkreuzspiel ist das Turnier für mich tot", bringt es Claudio Tuttolomondo, Spielleiter des VfB Vaihingen, auf den Punkt. Und sein Ensinger Amtskollege Marc Eiberger pflichtet ihm bei: „Ich würde mir lieber ein Halbfinale anschauen als ein Platzierungsspiel. Das ist auch interessanter für die Zuschauer." Zumal es in der Vergangenheit auch schon vorgekommen ist, dass Platzierungsspiele abgesagt wurden.

Als Losfee bei der Gruppenauslosung musste zum Abschluss VKZ-Sportredakteur Michael Nachreiner herhalten. Und er bewies ein ganz passables Händchen.

 

Quelle: Michael Nachreiner vom 31.03.2017