Fußball- Liga News

SGM verliert drei Zähler

Gesperrten Spieler in Aurich eingesetzt

Von Michael Nachreiner Erstellt: 1. April 2017

Aurich/Hohenhaslach. Daniel Nissan ist bedient. „Ich habe einen Riesenhals", sagt der Spielertrainer der SGM Hohenhaslach/Freudental. Seinem Team werden in der Fußball-Kreisliga B 7 drei Punkte aberkannt und dem TSV Aurich gutgeschrieben. „Das Urteil ist schon durch", sagt SGM-Spielertrainer Nissan. „Mit der Begründung Fehler in der Organisation und fehlende Absprachen ist dem Einspruch des TSV Aurich recht gegeben worden."

Was war passiert? Der TSV Aurich hat gegen die Wertung der 1:4-Niederlage am vergangenen Wochenende Einspruch eingelegt, weil die Spielgemeinschaft einen nicht-spielberechtigten Spieler eingesetzt haben soll. Der Fall wird aber relativ kurios. „Eine Woche davor ist ein Spieler der SGM beim 3:2-Sieg der zweiten Mannschaft gegen den SV Germania Bietigheim II in der Kreisliga B 9 mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt worden", berichtet Staffelleiter Bernd Stäcker. „Das System hat ihn aber nicht als gesperrt ausgewiesen." Und Nissan hat sich auf das System verlassen. „Ich war die Woche vor dem Spiel beruflich unterwegs und habe die Sperre nicht persönlich mitbekommen. Auch unsere beiden Betreuer waren verhindert", erzählt der SGM-Spielertrainer. „Das ist zwar keine Entschuldigung. Aber wenn ein Spieler im System nicht rot markiert ist, gehe ich davon aus, dass er einsatzberechtigt ist. Doch darauf kann man sich nicht mehr verlassen. Das mussten wir jetzt bitter erfahren."

Der Punktabzug gegen den Tabellenletzten tut besonders weh. Die SGM Hohenhaslach/Freudental kämpft mit dem TSV Häfnerhaslach, dem TSV Kleinsachsenheim, dem VfB Vaihingen und dem TSV Wiernsheim um den Aufstieg in die A-Klasse. Es sei zwar das gute Recht der Auricher, den rechtlichen Weg zu beschreiten, „ich bin aber richtig sauer. Denn was bringt es ihnen? Jetzt sind sie Vorletzter statt Letzter", regt sich Nissan auf. „Und uns tun die drei Punkte Abzug richtig weh. Wir hatten zwar einen guten Lauf. Aber jeder Punkt ist wichtig im Kampf um den Titel."

Der SV Horrheim setzt auf Sieg in Aurich

Von Luca Zink Erstellt: 10. März 2017

Die Wechselspiele in der Winterpause haben den SV Horrheim schwer getroffen. Mit Jovan und Marko Gazinkovski haben zwei Leistungsträger den Verein in Richtung Riet verlassen. Vor allem der Abgang von Marko Gazinkovski trifft den SVH besonders schwer, da die Rot-Weißen in der Vorrunde ihr Spielsystem speziell auf ihren Angreifer und seine Spielweise ausgerichtet haben. „Es ist klar, dass beide mit ihrem Potenzial in höheren Ligen spielen können. Und da sie beim SV Riet um den Aufstieg in die Bezirksliga kämpfen, wollten sie diesen Schritt jetzt wagen", berichtet Horrheims Trainer Sergej Hilgenberg.

Die Lücke soll nun der vom VfB Vaihingen an die Metter gewechselte Ron Räpple schließen. Beim VfB lief Räpple allerdings in der Regel als Innenverteidiger auf. Beim SVH soll der 19-Jährige nun im Angriff zum Einsatz kommen. Hilgenberg betont aber, dass das Tore schießen nicht allein seine Aufgabe ist, sondern auf mehrere Schultern verteilt werden soll. „Ron absolviert momentan seine erste richtige Saison bei den Aktiven. Da sollen die Spieler erst noch Zeit bekommen, um sich zu entwickeln und Spielpraxis zu sammeln. Er macht bereits viele Wege und hat in den Vorbereitungsspielen bereits gezeigt, was er drauf hat", lobt Hilgenberg.

Mit 29 Punkten und dem vierten Tabellenplatz in der Kreisliga B 7 sind die Aufstiegsränge noch in Reichweite. Ob die Horrheimer aber weiterhin den Blick nach oben richten werden, hängt davon ab, wie das Team die Abgänge der Gazinkovski-Brüder kompensieren wird. Einen ersten Leistungsnachweis müssen sie am Sonntag beim TSV Aurich erbringen. Das Schlusslicht will der Übungsleiter aber auf keinen Fall unterschätzen. Hilgenberg: „Der Aurich-Acker wird unser Kombinationsspiel und unseren Spielfluss stören. Die Auricher sind auf ihrem Rasen eine kampfstarke Gruppe und können gegen jede Mannschaft gewinnen. Doch wenn wir da vorne dranbleiben wollen, darf es für uns nichts anderes geben, als drei Punkte zu holen." Für die Mission Aufstieg werden für den SVH vor allem die Spiele gegen Vaihingen und Kleinsachsenheim entscheidend sein. Hilgenberg: „Gegen Kleinsachsenheim im übernächsten Spiel werden wir dann sehen, wo es hingeht."

Gegenüber der Spielzeit 2015/2016 hat der SV Horrheim bereits eine gehörige Leistungssteigerung durchlaufen. Doch Hilgenberg strebt weiter nach Perfektion. „Wir haben bis zur Winterpause oft unentschieden gespielt, wo wir klar besser waren, aber der letzte Biss fehlte. Solche Spiele haben wir dann unglücklich nicht für uns entschieden", meint er. Hier möchte der Spielertrainer ansetzen und auch risikoreicher taktieren. „Wenn wir aufsteigen wollen, dürfen wir uns bei einem Gleichstand nicht zurückziehen in der Hoffnung, kein Gegentor mehr zu bekommen. Vielmehr müssen wir auf Sieg spielen und dafür mehr Risiko eingehen", berichtet der Horrheimer Übungsleiter.

Großer Aderlass in der Fußball-Kreisliga B 7

Von Michael Nachreiner Erstellt: 9. Februar 2017

Vaihingen.  Gleich mehrere Vereine müssen den Abgang von Leistungsträgern in der Winterpause verkraften. Besonders hart hat es dabei die Aufstiegskandidaten SV Horrheim und VfB Vaihingen getroffen. SVH-Trainer Sergej Hilgenberg muss künftig ohnedas Brüder-Offensiv-Duo Jovan und Marko Gazinkovski planen. Und VfB-Übungsleiter Goran Musura brechen mit Ron Räpple und Nils Mahler zwei Spieler aus der Vierer-Abwehrkette weg. Ebenfalls einen dicken Brocken müssen die Verantwortlichen des TSV Großglattbach schlucken. Mit Matthias und Sebastian Stoklossa verlassen zwei wichtige Offensivkräfte den Verein von der Platte. Der große Gewinner in der Winterpause aus der Region ist der FC Gündelbach. Zur Mannschaft von Spielertrainer Rafael Krupop wechselten mit Fatos Isafi und Pajtim Ajeti zwei Spieler, die Leistungsträger beim A-Ligisten TSV Kleinglattbach waren.

„Wir sind im Guten auseinandergegangen, auch wenn Spielerwechsel im Winter immer etwas doof sind." Zwar blickt Sergej Hilgenberg mit einem weinenden Auge dem Wechsel von Jovan und Marko Gazinkovski vom SV Horrheim zum SV Riet hinterher. Beide Seiten - sowohl der SVH-Trainer als auch das Offensivduo - können sich noch in die Augen schauen. „Wir haben schon gewusst, als die beiden gekommen sind, dass sie nicht ewig bei uns bleiben werden", berichtet Hilgenberg. „Marko zum Beispiel hat das Potenzial, Bezirksliga zu spielen - wenn er regelmäßig trainiert." Dennoch versuchte der Übungsleiter noch, seine beiden besten Torschützen zum Bleiben umzustimmen. Hilgenberg: „Sie wollten aber mit ihren Cousins, den Ristomanov-Brüdern zusammenspielen." In die Bresche soll an der Metter nun ein Neuer springen. Der bisher beim Ligakonkurrenten als Innenverteidiger gesetzte Ron Räpple soll die Lücke in der Offensive schließen, die die Gazinkovski-Brüder hinterlassen haben. „Ron hat in der Jugend schon als Stürmer gespielt. Und er selbst würde auch gern mal wieder weiter vorne eingesetzt werden. Also, warum sollen wir ihm nicht die Chance geben?", fragt Hilgenberg.

Beim VfB Vaihingen reißt Räpple dagegen wie Nils Mahler, der nach seinem Abitur nun die Welt erkunden will, bevor er mit dem Studium beginnt, eine Lücke in der Vierer-Abwehrkette. „Sportlich werden uns beide fehlen", erklärt Goran Musura. Der Vaihinger Trainer hat aber auch schon Ideen, wie er die Lücken füllen wird. „Wir haben einige Spieler, die in der Innenverteidigung spielen können", berichtet Musura. „Aber es wird wohl darauf hinauslaufen, dass Okan Ilhan mehr einspringen muss. Vielleicht stellen wir aber auch taktisch um - zum Beispiel auf eine Dreierkette."

Probleme in der Defensive hatte im bisherigen Saisonverlauf auch der TSV Großglattbach - allerdings nicht personeller Natur. Vielmehr fehlte die Kompaktheit. Da erhofft sich Reinhold Schimpgen nun Abhilfe. Jakob Nabrotzki kehrt nach viereinhalb Jahren bei den SF Mühlacker auf die Platte zurück. „Von ihm erhoffen wir uns mit seiner Erfahrung mehr Stabilität in der Defensive", erklärt der Abteilungsleiter. Die wird in der zweiten Saisonhälfte auch notwendig sein. Denn in der Offensive hat der TSV Großglattbach viel Qualität verloren. Sebastian Stoklossa hat sich dem A-Ligisten SV Iptingen angeschlossen. Und sein Bruder Matthias wird ein Auslandssemester in Chile einlegen. „Da wir sowieso nur einen kleinen Kader haben, schmerzt jeder Abgang", erklärt Schimpgen. Den Stoklossa-Brüdern trauert er aber noch etwas mehr hinterher. „Es waren beides Offensivkräfte - und beide zwei wirklich gute Spieler. Sebastian ist unheimlich schnell und wird uns als Konterspieler fehlen. Und Matthias hat aufgrund seiner Schnelligkeit im Eins-gegen-eins kaum einer in der Liga das Wasser reichen können", sagt der Fußballchef.

TSV Häfnerhaslach
Zugänge: Sascha Bartholome (FSV 08 Bissingen II), Marvin Knauer (TSV Heimerdingen).
Abgänge: Keine.

SGM Hohenhaslach/Freudental
Zugänge: Philipp Kummer (SV Riet).
Abgänge: Keine.

SV Horrheim
Zugänge: Ron Räpple (VfB Vaihingen).
Abgänge: Jovan Gazinkovski, Marko Gazinkovski (beide SV Riet).

VfB Vaihingen
Zugänge: Haris Entisou Ozouni (Griechenland), Mircea Schipor (eigene A-Junioren).
Abgänge: Ron Räpple (SV Horrheim), Bahri Yilmaz (TSV Ensingen), Nils Mahler (Auslandsaufenthalt/Weltreise), Fatmir Umeri (TSV Enzwiehingen).

TSV Großglattbach
Zugänge: Jakob Nabrotzki (SF Mühlacker), Norman Werner (hatte pausiert).
Abgänge: Sebastian Stoklossa (SV Iptingen), Matthias Stoklossa (Auslandssemester in Chile), Dominik Hofmann (FV Viktoria Bauerbach).

TSV Ensingen
Zugänge: Bahri Yilmaz (VfB Vaihingen), Ersin Yilmaz (TSV Münchingen).
Abgänge: Keine.

FC Gündelbach
Zugänge: Fatos Isafi, Pajtim Ajeti (beide TSV Kleinglattbach).
Abgänge: Keine.

TSV Aurich
Zugänge: Keine.
Abgänge: Christoph Lämmle (Auslandssemester in Spanien), Lukas Oehler (Studium in München).

B-Ligist holt A-Trainer

Von Steffen-Michael Eigner Erstellt: 2. Februar 2017

Mühlacker-Mühlhausen. Ursprünglich hätte Ulli Stengel erst zur kommenden Saison bei der SG Roßwag/Mühlhausen den Trainerposten antreten sollen. „So war es eigentlich vereinbart", sagt Abteilungsleiter Klaus Senftleben. Doch Benjamin Heinz geht im Frühjahr für zwei Monate in Elternzeit und will dann auch vom Fußball pausieren.„Wir haben dann noch mal mit Ulli gesprochen, und er hat sich bereiterklärt, unsere Mannschaft schon jetzt in der Winterpause zu übernehmen." Gestern Abend leitete der Lomersheimer bereits das erste Training bei der SG. Zuletzt war Ulli Stengel gut drei Jahre bei den Sportfreunden Mühlacker tätig, führte sie in der vergangenen Saison zur Vizemeisterschaft in der Kreisklasse A1 Pforzheim, der Traum vom Aufstieg in die Kreisliga Pforzheim platzte im Relegationsspiel durch ein Gegentor in der Schlussminute. Nach der Sommerpause aber fehlten den Sportfreunden die Konstanz, nach drei sieglosen Spielen in Folge trennten sich die Wege im November. Sascha John übernahm die Sportfreunde auf Platz sechs liegend. Die Erwartungen an den neuen Coach schießen bei der SG Roßwag/Mühlhausen nicht in den Himmel. „Wir wollen in der Rückrunde den derzeitigen Tabellenplatz verteidigen, vielleicht ein wenig ausbauen", sagt Klaus Senftleben.

Mit 20 Punkten liegt die Spielgemeinschaft momentan an siebter Stelle der Kreisliga B7 Enz-Murr. Zum Tabellensechsten VfB Vaihingen klafft allerdings eine Lücke von acht Punkten, während gleich drei Mannschaften der SG im Nacken sitzen.

Der TSV Großglattbach ist punktgleich, Phönix Lomersheim II liegt einen Punkt zurück, die Sportfreunde Großsachsenheim sind auf zwei Punkten Abstand.

Auch in der kommenden Saison soll Ulli Stengel bei der SG Roßwag/Mühlhausen die sportliche Verantwortung tragen. Darauf haben sich beide Seiten geeinigt. „Dann würden wir gerne im vorderen Drittel mitspielen", nennt Abteilungsleiter Klaus Senftleben als Wunsch.

 

SGM Roßwag/Mühlhausen hat sich gut zusammengefunden

Von Daniel Haug Erstellt: 28. Januar 2017

Die Spielgemeinschaft zwischen dem FV Roßwag und dem TSV Mühlhausen hat ihren Ursprung in einer Anfrage von Klaus Senftleben, Abteilungsleiter Fußball in Mühlhausen. Sein Vorstoß im März 2016 wurde auf Roßwager Seite zunächst eher kritisch gesehen. Doch das änderte sich bald.

Roßwag/Mühlhausen. „Bei uns haben die Mühlhausener zunächst nicht unbedingt offene Türen eingerannt. Wir hatten unsere Planungen schon so weit vorangetrieben, dass wir für die neue Saison eigentlich wieder zwei Mannschaften melden wollten", sagte FVR-Abteilungsleiter Marcel Richter damals. Doch letztlich sah man darin einen Gewinn für beide Seiten und stimmte zu. Insgesamt stehen der SGM in dieser Saison auf dem Papier rund 40 Spieler zur Verfügung, die in zwei Mannschaften in den Kreisligen B 7 und B 8 spielen. Nach der Vorrunde ziehen beide Vereine ein positives Zwischenfazit.

„Grundsätzlich war das für beide Seiten eine gute Entscheidung. Wir konnten bis zur Winterpause jeden Spieltag ohne Probleme zwei Mannschaften stellen. Auch vereinsübergreifend harmoniert alles gut und bis jetzt gibt es nichts Negatives zu berichten", sagt Benjamin Heinz, Trainer der SGM-Ersten. Heinz hat das Traineramt im Oktober von Jörg Rieger übernommen, nachdem dieser von den beiden Abteilungsleitern freigestellt wurde. „Marcel Richter und ich haben ein gutes Verhältnis, stehen von Anfang an in einem regen Austausch und waren uns bei dieser Entscheidung schnell einig", berichtet Senftleben.

SGM der beiden Vereine an der Enz überwintert auf Rang sieben

Seither gewann die SGM in der Kreisliga B 7 vier der sieben Spiele. Dreimal verließ man als Verlierer das Spielfeld, zeigte aber etwa bei der knappen 1:2-Niederlage gegen die SGM Hohenhaslach/Freudental eine ansprechende Leistung. Aktuell überwintert die Mannschaft auf Platz sieben. „Wir hatten am Anfang die Schwierigkeit, dass wir zwei völlig unterschiedliche Spielsysteme und Spielarten zusammenbringen mussten", sagt Heinz. Während man in Roßwag schon länger auf Ballbesitz und spielerische Lösungen achtet, agierte der TSV überwiegend mit langen Bällen auf einen der schnellen Stürmer Benjamin Schwab, Sören Genthner oder Marcel Bauer. „Dadurch hat es vor allem bei den Mühlhäuser Spielern seine Zeit gedauert, bis sie das Spielsystem verinnerlicht hatten", erklärt Heinz und sieht darin den Grund, dass es anfangs noch nicht so lief. „Wir sind zwar sportlich noch nicht da, wo wir gerne hinmöchten, aber wir haben uns gut gefunden."

Ein Grund für das spielerische Finden waren die Stadtpokal-Turniere. Als der Zusammenschluss im Mai feststand, ging alles recht schnell. Nach der Meldung beim Württembergischen Fußballverband (WFV) haben die Roßwager mit Blick auf den Vaihinger Stadtpokal Ende Juni direkt weitertrainiert und die Spieler des TSV Mühlhausen bereits dazu eingeladen. Somit trugen einige der TSV-Akteure bereits beim Turnier in Vaihingen erstmals das SGM-Trikot. Für viele überraschend erreichte die Spielgemeinschaft das Halbfinale und verlor dort nur knapp mit 0:1 gegen den späteren Sieger TSV Kleinglattbach. Kurz darauf stand der Stadtpokal in Mühlacker auf dem Programm. „Da wir fast keine Pause hatten und den Sommer über nahezu durchgespielt haben, konnten wir uns relativ schnell finden", sagt Heinz, der eine gute Harmonie in seiner Mannschaft feststellt. „Die Spieler unter sich kennen sich entweder über den Fußball, von verschiedenen Festen oder teilweise auch privat. Somit ist das Miteinander gar kein Problem."

Spielgemeinschaften in der Jugend brachten viele Kontakte

Dazu kommt, dass in den vergangenen Jahren bereits im Jugendbereich diverse Spielgemeinschaften zwischen Roßwag und Mühlhausen bestanden. „Dadurch war der Kontakt zwischen den beiden Vereinen immer da", weiß Senftleben, der sich von der Entwicklung positiv überrascht zeigt. „Bei den Spielern und auch den Zuschauern kommt die SGM gut an, was man auch an den Besucherzahlen bei den Spielen sieht. Zwar haben wir in der Hinrunde manchen Sieg verschenkt, aber soweit ist alles positiv." Unterstützung erhält die Spielgemeinschaft auch von Sponsoren. „Es sind Unterstützer von sich aus auf uns zugekommen und haben gesagt, dass sie uns fördern möchten. Dadurch konnten wir direkt neue SGM-Trikotsätze bestellen", freut sich Senftleben und richtet den Blick auch in die Zukunft. „Aus Mühlhäuser Sicht sind wir froh, dass wir es so gemacht haben und möchten gerne auch in den nächsten Jahren so weitermachen. Wir hoffen, dass wir noch einige junge und vielleicht auch erfahrene Spieler dazubekommen und irgendwann stellt sich auch der Erfolg ein", sagt Senftleben. Das sieht auch Heinz so: „Ich denke nicht, dass wir jetzt mal zwei, drei Jahre zusammenarbeiten und dann geht wieder jeder seinen Weg, sondern das ist eher eine längerfristige Geschichte, weil ja beide davon profitieren." Am nächsten Mittwoch steht der Trainingsauftakt im neuen Jahr auf dem Programm. „Wir haben dann sechs bis sieben Wochen Vorbereitung und versuchen, in der Rückrunde mehr Spiele zu gewinnen als zu verlieren. Wenn uns das gelingt, können wir uns noch um ein bis zwei Plätze verbessern. Mit der Meisterschaft werden wir diese Saison nichts mehr zu tun haben, das war aber auch nicht das Ziel. Wir wollen hier nach und nach was aufbauen", sagt Heinz.

Freudentaler streben Eigenständigkeit an, haben aber keine Eile

Von Daniel Haug Erstellt: 28. Januar 2017

Recht spontan gingen vor der laufenden Saison der SC Hohenhaslach und der SV Freudental im Aktivenbereich eine Spielgemeinschaft ein. Das Zwischenfazit in der Winterpause fällt auf beiden Seiten positiv aus. Dennoch planen die Freudentaler eine eigenständige Zukunft – irgendwann.

Hohenhaslach/Freudental. Dass die etwas überraschend gegründete Spielgemeinschaft in beiden Vereinen gute Noten erhält, freut die Beteiligten, war allerdings nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Denn schließlich hatte im Vorfeld kaum jemand daran glauben wollen, dass es sportlich für die SGM so schnell so gut funktioniert. Dabei lief es zu Saisonbeginn für die erste Mannschaft in der Kreisliga B 7 gar nicht rund. „Nur ein Sieg aus den ersten vier Spielen war zu wenig, aber mit einer dann folgenden Serie von elf Spielen ohne Niederlage war nicht zu rechnen“, sagt SGM-Spielertrainer Daniel Nissan. Durch diese Erfolgsserie verbesserte sich die Mannschaft auch in der Tabelle und steht zur Winterpause auf dem zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt. „Wir wussten, dass wir ordentliche Spieler haben, aber am Ende zählt, was man auf dem Platz bringt. Am Anfang hatten beide Mannschaften ihre Probleme, doch inzwischen haben sich beide gefangen“, sagt Nissan, der eng mit dem Trainer der Zweiten, Marco Kubacki aus Freudental, zusammenarbeitet. „Die Abstimmung des Trainings mit Daniel klappt perfekt“, freut sich Kubacki. „Anfangs waren Einheiten mit bis zu 40 Spielern eine Herausforderung, wenn man bisher eine Arbeit mit etwa 15 Spielern gewohnt war. Aber aus Freudentaler Sicht ist es natürlich ein großer Vorteil, wenn man mehr Spieler im Training hat. Dadurch kann man besser arbeiten und hat als Spieler und auch als Trainer mehr Spaß dabei.“

Hohe Trainingsbeteiligung bringt auch Probleme mit sich

Daraus entwickeln sich aber auch Probleme. „Offiziell haben wir fast 50 Spieler. Wenn alle da sein sollten, bleiben einige auf der Strecke. Das ist natürlich schade, aber hat man woanders auch“, weiß Kubacki und lobt die Spieler. „Das sind alles prima Jungs, die gut mitarbeiten. Natürlich gibt es mal unterschiedliche Meinungen, aber das braucht man auch und dann sprechen wir darüber und schauen, dass wir eine gute Lösung finden.“ Auf eine gute Kommunikation legt auch Nissan viel Wert. „Marco und mir ist es wichtig, dass man immer fair miteinander umgeht und bei Problemen offen und ehrlich miteinander redet. Bisher ist alles wie geplant gelaufen und nur so kann man erfolgreich sein.“ Der schnelle Erfolg liegt zum Teil wohl auch an der gemeinsamen Vergangenheit der beiden Vereine. „Durch diverse Spielgemeinschaften im Jugendbereich waren wir uns ja nicht komplett fremd. Hätten wir uns mit Löchgau oder Bönnigheim zusammengeschlossen. wäre das etwas anderes gewesen, weil wir da keine gemeinsame Basis haben“, sagt Kubacki. Da sich der Großteil der Spieler schon kannte, wurde zur Zusammenführung nichts Besonderes gemacht. „Das Zusammenwachsen hat vor allem durch das gemeinsame Training stattgefunden. Da kam man mal früher oder ist länger geblieben, aber nicht verkrampft, sondern ein lockeres Beisammensein“, so Kubacki. „Manche unternehmen von sich aus etwas gemeinsam, aber spezifisch geht man das nicht an.“ Die jeweiligen Feste der Stammvereine finden seither gemischt statt. So waren Hohenhaslacher an der Freudentaler Winterfeier am vergangenen Samstag beteiligt. Und Freudentaler werden im Februar an der Winterfeier in Hohenhaslach teilnehmen. An diesem Wochenende steht ein gemeinsamer zweitägiger Mannschaftsausflug nach Amsterdam, inklusive Stadionbesuch, auf dem Programm. „Es macht nicht jeder sein Ding, sondern man versucht schon zusammen etwas zu machen. Aber nicht anders, als wenn man ein eigenständiger Verein wäre“, sagt Kubacki.

Schwerpunkt des Freudentaler Fußballs zum SCH verlagert

Mit der zweiten Mannschaft steht Kubacki aktuell auf dem siebten Platz der Kreisliga B 9. Der Freudentaler sieht aber auch noch Schwierigkeiten: „Für Freudental ist es schon eine Umstellung, da zwei Drittel von Training und Spielen in Hohenhaslach stattfinden. Das möchten wir nicht immer so haben und da müssen wir noch eine Lösung finden, mit der beide Seiten zufrieden sind.“ Auch was die Zukunft angeht, ist aus Freudentaler Sicht noch alles offen. „Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass wir ab Sommer eine dritte Mannschaft melden.“ Andererseits strebt der SVF auch wieder eine Eigenständigkeit an. „In der Regel besteht eine Spielgemeinschaft nicht ewig. Natürlich möchten wir irgendwann wieder als eigenständiger Verein funktionieren und über die Jugend etwas aufbauen. Diesen Weg wollen und müssen wir in den nächsten Jahren gehen, aber das wird man alles sehen.“

Nissan hat dagegen erstmal die Rückrunde im Blick: „In den nächsten fünf Wochen wird der Fokus auf die Fitness und regelmäßiges Training gelegt. Und dann versuchen wir, an die bisherigen Leistungen anzuknüpfen.“ Nach vier Siegen in Serie zum Abschluss der Hinrunde ändert sich die Zielsetzung aber nicht. „Wir wollen uns so lange wie möglich oben festbeißen, aber haben keinen Druck. In der letzten Saison war Hohenhaslach am Ende Zehnter. Somit wäre der Aufstieg überragend. Aber auch ein Platz unter den ersten drei wäre ok.“