Unparteiische Schiedsrichter für die Prügelliga

Ich möchte an dieser Stelle auf den Missstand hinweisen und ein warnendes Beispiel für den WFV geben. Denn genau solche Aktionen wie letztes Wochenende in Riet können zu gewalttätigen Ausschreitungen führen. Da kann der WFV noch so viele Ordnerwesten verteilen wie er will. Ich möchte niemanden an den Pranger stellen, sind wir doch froh, wenn sich überhaupt noch unparteiische Schiedsrichter zur Verfügung stellen, um abends oder am Wochenende Spiele zu leiten. Aber die Zunahme von offensichtlichenen Fehlleistungen oder -einschätzungen muss man auch mal kritisieren dürfen.
Diese Pfeife, und hier ist nicht die Person gemeint, ist für viele Schiedsrichter ein Instrument der Macht. Hier bestimmen sie, wie was gemacht und gesehen wird und diese Macht unterstreichen sie dann mit einem Pfiff. Sollte es falsch sein und anders gesehen werden: Eigene Fehler sind ausgeschlossen!
Daß in den unteren Klassen nicht die besten Schiedsrichter pfeifen oder auch die Unerfahrenen eingesetzt werden ist hinlänglich bekannt und wird auch so vom WFV akzeptiert. Müssen aber die Spieler darunter leiden, wenn der so genannte Unparteiische, egal welcher Nationalität, offensichtlich die Heimmannschaft bevorzugt, regelunkundig ist oder einfach keine Lust hat? Mit zum Teil dreister Überheblichkeit werden Regeln mit Füssen getreten oder ignoriert - unwissend oder wissentlich.

Bei einem Spiel mit mehrmaliger klarer Fehlinterpretation der Abseitsregel, wurde dem Schiedsrichter das DFB-Regelwerk während des Gegners Torjubel erklärt. Als Strafe hält er ihnen nun schelmisch gelbe Karten vor das Gesicht. Selbstherrlich grinsend legte er die Regel weiter falsch aus, mit der Begründung, dass seine Sichtweise richtig war, pfeifen kann was er will und wenn wir nicht aufhören, dann pfeife er gar nichts mehr für uns, kam dann noch als Ergänzung. Wenn man als Mannschaftsbetreuer oder Spieler opponiert, wird man derb in die Schranken gewiesen oder muss den Platz verlassen. Kritikfähig? Nicht die Spur - Borniertheit aber jede Menge!

Regeln sind da, um sie anzuwenden. Wenn ein Schiedsrichter diese Regeln aber nicht beherrscht, macht er sich angreifbar und verliert den Respekt, auch den der Spieler, verunsichert und provoziert sie und macht sie, die Betreuer sowie die Zuschauer aggressiv. Muss ein Schiedsrichter absichtlich Fehlentscheidungen treffen - und das passiert sehr häufig zum Nachteil der Gastmannschaften - um als harter Schiedsrichter zu gelten und akzeptiert zu werden? Sicher nicht! Der Schiedsrichter hat eine besondere Verantwortung - neutral das Spiel zu leiten und die Gesundheit der Spieler zu wahren.

 

Und wie verhält sich der WFV zu diesem Thema: Man könnte unsere Aufregung verstehen. Der Schiedsrichter ist zum ersten Mal in unserer Gegend, man kann ihn also nicht beurteilen.

 

Man schickt also einen völlig leistungsfreien und unbekannten Schiedsrichter zu einem Hoch emotionales Vorort-Derby.  Aber auch der WFV kann aus Fehlern noch etwas lernen. Wir machen dem SV Riet keinen Vorwurf. Sie segelten hart am Wind und der Schiedsrichter pfiff dazu. Natürlich werden wir das Derby-Ergebnis als Tatsachenentscheidung akzeptieren, aber Fair Play gilt nicht nur für die Akteure auf und neben dem Platz sondern auch für den Mann an der Pfeife.

 

Jeder unparteiische Schiedsrichter ist bei uns herzlich willkommen. So steht es sogar auf unserem Sportplatz geschrieben, aber es gibt auch Namen, die man sich einfach merken muss.

 

 

Michael Wein

Trainer und Abteilungsleiter

TSV Aurich

Quelle: Michael Wein vom 13.11.2012