Fasching vom feinsten

Aurich (nic) - „Schnegg rutsch! Schnegg rutsch! Schnegg rutsch!“ So tönte es am Samstagabend durch die Sporthalle Aurichs. Das Programm der Schneggafasnet des TSV Aurich bot jede Menge Unterhaltung. Ralf Kiemle war in diesem Jahr der Moderator und begrüßte zunächst einmal die feierlustigen Gäste. Er kündigte dann als ersten Programmpunkt die Jazzgruppe mit ihrer Vampirshow an. Als diese leiteten sie die folgenden zwei Stunden des Programms mit einem guten Start ein. Dies sollte aber nicht ihr letzter Auftritt gewesen sein. Wie schon im letzten Jahr hatte Aurich nun wieder die Ehre, von der Prinzengarde Fasnetgilde Markgröningen besucht zu werden. Zum Fasching gehört die klassische Tanzgarde einfach dazu und man muss sagen: Sie haben ihren Job sehr gut gemacht. Mit einem durchweg strahlenden Lächeln machten sie sich die Bühne zu eigen. Als nächstes trat Gunther Heidt hinter einen Rednerpult und hielt seine Büttenrede. Er erzählte in ihr von einer „unhoilbora Seich“ – dem Fasching – und kam, nachdem er erst gegen ihn plädiert hatte, doch zu dem Schluss, dass an der fünften Jahreszeit vielleicht doch so manch Gutes dran ist und forderte das Publikum zum Feiern und Spaßhaben auf. Anschließend hatte der Jazz seinen zweiten Auftritt. Es war eine beeindruckende Schwarzlichtshow. Zu sehen waren Vogelstrauße in pink. Sie nannten sich Roadrunners und gaben eine Choreo zu dem Lied „We will rock you“ ab, die die Zuschauer mit sich riss. Nun durften noch einmal Markgröninger auf die Bühne. Dieses Mal aber die Präsidentengarde. Auch sie tanzten hervorragend. Der Sprung in den Spagat sorgte für ein bewunderndes „wow“ vom Publikum, das sich durch die ganze Halle zog. Nach dem Auftritt wurden für kurze Zeit die Zuschauer zu den Protagonisten. Kaum erklang die Musik ging es im Schwankmodus links-rechts-vor-zurück und die Stimmbänder konnten zeigen, was sie können. Als diese Auflockerungsübung zu Ende war, kündigte Ralf Kiemle den berühmten Dieter Thomas Heidt (in Wahrheit Gunther Heidt) an. Er war nun für die Moderation des nächsten Programmpunktes, der Freizeitkicker Hitparade, verantwortlich. Den ersten Starauftritt machte Michael Bäuerle, alias Jürgen Drews. Mit seinem Song „Ich bau dir ein Schloss“ riss er alle in seinen Bann. Es dauerte nicht lange, bis das Publikum mit einsetzte und sang. Trotzdem konnte Markus Becker (Ralf Kiemle) mit den Mallorca Cowboys (Angela Bäuerle und Saskia Bäuerle) die Stimmung noch weiter in die Höhe treiben. Passend zum Lied „Das rote Pferd“ befand sich ein Plüschpferd auf der Bühne, das von dem Sänger zum Tanz geführt wurde. Doch nicht nur auf der Bühne wurde getanzt. Die allseits bekannte Partychoreo wurde von einigen von den Zuschauerstühlen eifrig mitgemacht. Dieter Thomas Heidt kündigte als nächsten Star Andreas Gabalier (Heiko Mägdefrau) mit dem Titel „I sing a Liad für di“ an. Auch er sorgte für das Miteifern der stimmungsgeladenen Menge vor der Bühne. Ein ganz besonders begehrter Gast kam danach an die Reihe. Es war Andrea Berg (Elmar Fleischmann), die mit großem Jubel empfangen wurde. Aus der Fangemeinde erhob sich sogar ein Plakat zu Ehren Andrea Bergs. Des Weiteren wurde sie während ihrem Auftritt mit einigen Rosen beschenkt. Das einzige Mal, während der gesamten Hitparade, kam ein Fan direkt vor die Bühne, um ein möglichst gutes Foto schießen zu können. Sie begeisterte das Publikum vermutlich mit ihrer gelungenen Selbstdarstellung fast mehr, als mit ihrem Hit „1000 Mal belogen“. Zuletzt traten noch die Hörner (Bianka Lehmann, Uli Brütsch, Astrid Karbach, Manuela Fleischmann und Corina Bäuerle) mit „Viva Colonia“ auf die Bühne. Auch sie sahen in ihrer Gestalt sehr überzeugend aus. Der folgende Punkt auf der Programmliste stammte von den Männern in Bewegung (auch bekannt unter MIB). Er trug den Titel „Harald und die Dorfleute“. Der täuschend echte Harald Glööckler hat extra für diesen Abend eine neue, natürlich äußerst pompööse Kollektion entworfen. Die musste selbstverständlich vorgeführt werden. Das erste Outfit war das eines Indianers. Glöökler kommentierte das Kostüm als „sehr alltagstauglich“. Die weiteren Vorführungen auf dem Laufsteg waren ein Polizist, ein Bauarbeiter, ein Cowboy und ein Sträfling – „Streifen machen ja bekanntlich schlank,“ meint Harald Glöökler. Die Truppe führte nun gemeinsam eine Choreo zu dem Song „YMCA“ auf. Da diese auch für das Publikum leicht verständlich war – die Arme sollten immer die jeweiligen Buchstaben formen – wurde es dazu aufgefordert aufzustehen und zu tanzen. Die Masse fügte sich und verlangte am Ende sogar eine Zugaben, selbstverständlich mit Erfolg. In der Altersklasse der Tanzenden aus Markgöningen oben angekommen, hatte nun die Energys das Vergnügen, auf der Bühne zu zeigen, was sie können.Verkleidet war die Garde als Hippies, die in einem Flowerpower Party-Bus unterwegs war. Der Bus war nicht durchgehend, aber immer wieder im Einsatz. Zwischendurch gab es auch verschiedene Tanzeinlagen, teils mit der ganzen Gruppe, teils mit weniger. Auch die Jazzgruppe hatte daraufhin ihren letzten Auftritt für diesen Abend. Sie zeigten „einen Formationstanz der anderen Art“. Nachdem erst tatsächlich Männer mit Frauen getanzt haben, kamen aufblasbare Puppen ins Spiel. Jeder der Vorführenden bekam eine, und zeigte, wie sie sich und die Puppen tanzen lassen können. Den krönenden Abschluss des Programms der Schneggafasnet 2013 bildete das Männerballett (auch Schneggagarde genannt). Erst legten sie einen klassischen Gardentanz hin und gingen danach über zum „Gangnamstyle“. Die Zuschauer waren begeistert und brüllten vor Freude am Anblick. Obwohl es der Schneggagarde noch an Erfahrung fehlt, haben sie schon eine gewaltig große Fangemeinde für sich gewonnen. Allein die Forderung nach einer Zugabe spricht für sich. Selbstverständlich enttäuschte das Ballett nicht und ging dem Wunsch des Publikums nach. Nun versammelten sich noch einmal alle Aufgetretenen auf der Bühne, außer der Markgröninger. Diese mussten noch auf einen anderen Auftritt, doch bestimmt waren sie nicht das letzte Mal in Aurich auf der Bühne. Jeder bekam zum Dank eine Kette mit einem Schneggaanhänger als Erinnerung überreicht. Anschließend gab es eine Polognese durch die Halle. Dann haben die Hochdorfer Fleggafetzer ihre Guggenmusik zum Tönen gebracht. Ab da wurde noch bis in die Puppen gefeiert und DJ Georg sorgte nach den Hochdorfer Fleggafetzer für die passende Musik. Essen und Getränke gab es sowohl vom Elefantenstüble, als auch an einer Bar vom TSV Aurich. Der Abend hat sich gelohnt. Es waren am Ende tatsächlich alle Karten ausverkauft. Blicken wir mit Vorfreude auf das nächste Jahr!

 

 

 

Quelle: Nicole Werner - Bilder: Bernd Zluhan vom 04.02.2013