Erlebnis wird in Aurich groß geschrieben

Aurich (js)- Mit seinem F-Junioren-Fußballturnier wollte der TSV Aurich in diesem Jahr neue Wege beschreiten. Ein Erlebnisturnier wurde ausgeschrieben, und ein Erlebnis war es auch wirklich, was den acht Mannschaften an zwei Tagen geboten wurde. Man war beim Veranstalter noch skeptisch, ob es der volle Erfolg wird, den man sich erhofft hat. Deshalb wurden vorsorglich Bögen an die teilnehmenden Vereine ausgegeben, auf denen Kritik geäußert werden konnte. Sehr viel Negatives dürfte da allerdings nicht zurückgekommen sein. Jedenfalls hatte kaum ein Betreuer ein Haar in der Suppe gefunden. Es waren allenfalls  Kleinigkeiten, die verbesserungswürdig waren, oder wie es Christoph Truckses vom Finalteilnehmer SpVgg Bissingen zusammenfasste: „ Absolut genial. Die Anlage hier ist perfekt für so was, die Organisation ist super. Er machte sich höchstens Gedanken darüber, ob die Gastgeber dabei auch auf ihre Kosten kommen. „Für 40 Euro Startgeld ist ein erstklassiges Frühstück und Mittagessen für die Spieler und Betreuer dabei. Ich weiß nicht, wie sich das rechnet." Eigentlich rundum zufrieden waren auch Jörg Straßer und Wolf Wadlehn vom TSV Nussdorf mit dem Angebot. „Es ist wirklich ein Erlebnisturnier, so wie es ausgeschrieben wurde - halb Fußball, halb Erlebnis drumherum.“ Für den gesamten Ablauf hatten sie dann aber doch einen Verbesserungsvorschlag. „Die Kinder haben unglaublich gern am Abend bei Flutlicht gekickt. Warum das nicht schon in den Spielplan mit aufnehmen, zumal alle nach dem langen Abend am nächsten Tag ziemlich kaputt waren." Ein dickes Lob gab es dennoch für den Ablauf des Erlebnisabends: „Die Auricher haben irgendwann das Flutlicht ausgemacht und dann alle ins Bett geschickt. Das hat uns die Aufgabe sehr erleichtert." Allerdings fielen die Kids nach gemeinsam gegrilltem Abendessen, Flutlichtspielen und geselligem Beisammensein an Feuertonnen schon freiwillig vor Erschöpfung in ihre Schlafsäcke. Mit der Übernachtung war das Thema Erlebnis aber längst nicht gegessen. Jede Mannschaft bekam eine eigene Einmarsch- und Tormusik. Und schließlich wurde auch noch in jedem Spiel der so genannte Man of the Match, Mann des Spieles, gekürt. Die Nachwuchsfußballer durften sich einen Tag lang wie die ganz Großen fühlen. Gerade der Man of the Match war aber auch der einzige wirkliche Kritikpunkt am gesamten Turnier; zumindest für Jörg Straßer: „So etwas ist gefährlich fürs Mannschaftsgefüge. In dem Alter heben sie bei so etwas gerne mal ab. Aber keiner gewinnt ohne den Rest der Mannschaft. Ich würde das zumindest überdenken. Ansonsten waren die Nussdorfer aber genauso zufrieden wie beispielsweise die Roßwager. Gemeinsam mit den Lilahemden hatten sie sogar noch ein ganz besonderes, individuelles Erlebnis. Während ihres Spiels um Platz drei öffnete der Himmel für zehn Minuten seine Schleusen zu einem sintflutartigen Platzregen. Die Betreuer am Spielfeldrand sahen aus, als ob sie an einem Wet - T-Shirt - Contest teilnehmen würden. Doch der stand bei aller Vielfalt dann doch nicht auf der Angebotsliste. Trotz der Wetterkapriole und dem knapp verlorenen kleinen Finale fasste der Roßwager Betreuer Michael Frank schließlich zusammen, was wohl alle dachten: „Das Turnier war super organisiert, das Rahmenprogramm war klasse - ich hoffe, dass die Auricher damit weitermachen." Einen kleinen Wunsch hatte er aber auch noch: „ Es wäre schön, wenn mehr Vereine aus dem Raum Vaihingen teilnehmen würden. Bei dieser Gelegenheit kann man sich nämlich richtig gut kennen lernen und nicht nur als Mannschaft zusammenwachsen. "

 

 

Quelle: Jan Simecek (VKZ), Alexandra Wäbisch (Fotos) vom 08.06.2011