Da war mehr drin

Bietigheim (jf)- Mit 1:2 verliert Aurich beim Aufstiegsfavorit Hellas Bietigheim und trauert wieder einmal den vergebenen Torchancen nach. Aurichs Trainer Wein musste auch im Ellental die Mannschaft komplett umgestalten und nahm im Vergleich zur Niederlage gegen Markgröningen vier Änderungen vor: Thomas Lämmle und Kerim Gür  mussten auf der Bank Platz nehmen, Friedemann Budday, Daniel Heyd, Timothy Holzhäuer und Christian Vogel rückten in die Startelf. Bei strahlendem Sonnenschein war es Hellas Bietigheim, die sich auf dem  satten Kunstrasengrün nach wenigen Minuten die ersten Halbchancen herausspielten. Nach einem Steilpass von Miliadis Grigorios lief Spanidis Petros alleine auf das Aurich-Tor zu, wurde im Strafraum von Torhüter Bernd Hausmann zu Fall gebracht. Die Fußball-Weisheit, wonach der gefoulte Spieler besser nicht selbst den fälligen Elfmeter schießen sollte, hat sich wieder einmal bewahrheitet. Hausmann konnte den schwach geschossenen Strafstoß abwehren (8.). Naturgemäß zeigte sich der Topfavorit um Ballbesitz bemüht und investierte viel, Zwingendes sprang dabei aber nicht heraus. Und das gerade auch, weil Aurich dagegen hielt kompakt stand und Hellas zu Fehlern zwang. Bietigheim hatte vor heimischem Publikum mehr Ballbesitz, ohne es allerdings gefährlich in den Strafraum zu schaffen. Einzelaktionen und Fernschüsse  brachten nicht den gewünschten Erfolg. Aurich stand hinten gut gestaffelt, lauerte auf  Konter und überrumpelte die Griechen nach einer Viertelstunde fast damit. Daniel Heyd und Friedemann Budday deckten immer wieder eklatante Abwehrschwächen von Hellas auf, ohne jedoch selber Kapital daraus zu schlagen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Schnecken die wichtigen Zweikämpfe gewonnen. Ein Fakt der zeigt, dass die Auricher bissig zu Werke gingen, gut gegen den Ball arbeiteten und Bietigheim so nicht zur Entfaltung kommen ließen. Nach 25 Minuten verlies der völlig erschöpfte Daniel Heyd das Feld, der das Opfer vom Auricher Konterspiel und dem Hochdruckgebiet Rene wurde. Seine Rolle übernahm Thomas Lämmle, der zum ersten Mal in dieser Saison offensiver agieren durfte. In der Folgezeit passierte im Ellental nicht sonderlich viel. Bis zur 44. Spielminute. Ein direkt verwandelter Freistoß von Spanidis Petros,  brachte Hellas die Führung, nachdem die TSV Abwehrmauer sich aufgelöst hatte. Zum zweiten Durchgang betraten beide Mannschaften unverändert das Spielfeld. Während Aurich nun höher verteidigte und weiter dagegen hielt, fiel Favorit Hellas nach wie vor nichts ein, um die Elf vom Vaihinger Vorort in Gefahr zu bringen. Für den TSV, der nach wie vor wenig zuließ, war sicherlich mehr drin, doch allzu viel Mut zeigten die Schnecken noch nicht. Aus dem nichts konnte Hellas die Führung ausbauen. Ein als einfallsloser Befreiungsschlag gedachter Torschuss von Stamtsis Nikolaos schlug zum Entsetzen des TSV-Keepers Bernd Hausmann unter der Latte ein. (59.). Kurz darauf nahm Wein den zweiten  Wechsel vor. Kerim Gür kam für Friedemann Budday in die Partie (63.). Aurich hatte sich mittlerweile befreit und zeigte sich mutiger und bestimmte nun das Spiel, während Hellas sich darauf besann mit Spielverzögerungen das Ergebnis über die Zeit zu retten. Wie schon in den vergangen Partien konnte Aurich die besten Einschussmöglichkeiten wieder nicht nutzen. Der 1:2 Anschlusstreffer durch einen verwandelten Handelfmeter von Christian Vogel kam zu spät (89.). Wein: „Es ist nicht schön, wieder über eine Niederlage berichten zu müssen. Dieses Mal überwiegen allerdings, abgesehen vom Ergebnis, die positiven Eindrücke. Größte Torchancen nicht genutzt, kaum gegnerische Tormöglichkeiten aus dem Spiel zugelassen und doch verloren. Das ist ärgerlich, aber im Gegensatz zu den vorherigen Spielen haben wir heute taktisch klug gespielt und einen tollen Kampf geliefert.“

 

Aurich: Bernd Hausmann, Stefan Bohlinger, Lukas Öhler,  Vogel, Härle,  Andre Beck, Daniel Heyd (25. Lämmle), Budday (63. Kerim Gür), Holzhäuer, Poljak, Sebastian Öhler.

Quelle: Jo Frühwirth vom 26.09.2011