Aurich geht in Markgröningen unter
Markgröningen (nac) - Dauerregen und Temperaturen um die fünf Grad Celsius, dazu eine 0:7 (0:3)-Niederlage - „der Spaßfaktor ist relativ gering gewesen", erklärt Hans-Ulrich Rähmer und ist froh, dass sein TSV Aurich in der Fußball-Kreisliga B 7 beim FV Markgröningen nicht zweistellig verloren hat.
Es war gerade einmal rund eine Minute gespielt, da kam Philipp Bielesch aus halbrechter Position zum Abschluss. Der Schuss des Auricher Mannschaftsführers ging allerdings am langen Pfosten vorbei (2. Minute). Es sollte aber der einzige Versuch der Mannschaft von Trainer Hans-Ulrich Rähmer im gesamten Spiel beim FV Markgröningen bleiben. „Wir haben keinen Fußball gespielt. Wo wir den Ball hingehauen haben, da stand schon immer ein Spieler im weißen Markgröninger Trikot", ärgert sich der Auricher Übungsleiter. „Und dann sind wir nur daneben gestanden und zugeschaut. Mit so viel Abstand kann mann nicht nicht einmal ein Spiel zerstören." Er geht sogar noch einen Schritt weiter. „Die ersten 30 Minuten waren von uns emotionslos", echauffiert sich Hans-Ulrich Rähmer.
Meist verloren die Auricher den Ball schon nach wenigen Pässen im Spielaufbau. Und die Markgröninger nutzten das mit ihren technisch starken Spielern geschickt aus. Bereits nach zehn Minuten kamen sie zu einer Doppelchance, als zunächst Aurichs Christian Vogel einen Schuss von Walter Vins kurz vor der Linie klärte und dann der Nachschuss von Dominik Vetter knapp über die Latte strich. Nur zwei Minuten später zappelte dann der Ball aber zum ersten Mal im Netz der Gäste. Die Auricher hatten das Spielgerät fast am eigenen Strafraum verloren. Mit zwei schnellen Pässen hatten die Markgröninger Albert Bajrami freigespielt, der zum 1:0 vollstreckte (12.). Nachdem Julian Bickel im TSV-Tor in der 16. Minute gegen Albert Bajrami mit dem Fuß geklärt hatte, musste er in der 20. Minute aber zum zweiten Mal hinter sich greifen. Ein Markgröninger kam von der Torauslinie zu einer Flanke. Und am langen Pfosten war Heiko Pflugfelder einen Schritt schneller als Erik Behrendt. Das 3:0 besorgte wieder Albert Bajrami per Seitfallzieher (31.), nachdem Andreas Brosi an der Strafraumgrenze ein Kopfballduell gewonnen hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war Hans-Ulrich Rähmer bereits von seinem Credo abgewichen, die Flucht nach vorne anzutreten. Mit der Einwechselung von Adrian Strübel für Moritz Hahl hatte er von 3-4-3 auf 4-4-2 umgestellt. Wirklich gebracht hat es allerdings nichts. Die Markgröninger konnten immer noch schalten und walten, wie sie wollten. Als sie sich am Auricher Strafraum den Ball ungehindert zuschoben, schnaubte Hans-Ulrich Rähmer seine Spieler an: „Das ist lächerlich, was ihr da macht."
In den letzten Minuten vor der Pause wurde es dann aber etwas besser. Genauso wie rund eine halbe Stunde nach dem Seitenwechsel. „Da haben uns die Markgröninger etwas mitspielen lassen", erklärt Hans-Ulrich Rähmer. Statt weiter konsequent auf den Abschluss zu drängen, verzettelten sich die Gastgeber in Schönspielerei. „Man führt mit 3:0, der Gegner will eigentlich nichts von einem, und man friert bei diesem Wetter. Dann kommt der Zug zum Tor etwas abhanden", erklärt Markgröningens Trainer Achim Lehmann und ergänzt: „Das ist aber der einzige Vorwurf. Wir spileen zu oft quer und noch mal quer und noch mal quer. Wenn es klappt, sieht es gut aus. Aber wenn man als Stürmer am Fünfmeterraum steht, dann muss man auch mal eigensinnig sein."
Erst in der Schlussphase machten die Markgröninger wieder ernst. Zunächst schickte Vins Dominik Bajrami in die Gasse, der TSV-Torwart Bickel keine Chance ließ - 4:0 (80.). Dann fand Albert Bajrami Dominik Bajrami, der noch einnmal querlegte. Am langen Pfosten musste Pflugfelder nur noch einschieben (83.). Beim 6:0 wurde Vins nicht angegriffen, so dass er aus 18 Metern trocken abzog und den Ball in den Winkel jagte (89.). Und eine Minute später stellte Albert Bajrami den Endstand her. Pflugfelder hatte Florian Prager geschickt, der von der Torauslinie zurücklegte. Am Elfmeterpunkt verpasste noch Dominik Bajrami. Doch dahinter war Albert Bajrami frei und schlenzte das Spielgerät in den Winkel (90.).
TSV Aurich: Julian Bickel - Christian Buchgraber, Daniel Heyd (86. Stefan Bohlinger), Emre Müjde, Philipp Bielesch, Lukas Pfeiffer, Christian Vogel, Andre Beck, Recep Tyyip Pekmeczi, Moritz Hahl (27. Adrian Strübel), Erik Behrendt (38. Marcel Rähmer, 84. Sebastian Öhler).
Quelle: Michael Nachreiner - Bild: Michel Nachreiner vom 13.11.2017