Fussball Aktive ziehen sich vom Spielbetrieb zurück

„Mit sieben Mann brauche ich für die nächste Saison keine Mannschaft zu melden", sagt Dominik Bayer, der als 21-Jähriger die Fußballabteilung im TSV Aurich leitet. „Für übernächstes Jahr steht alles in den Sternen. Aber jetzt habe ich innerhalb von ein paar Tagen handeln müssen,bevor es vom Württembergischen Fußballverband Strafen gibt oder Gündelbach auf uns sauer ist." Denn lange vor Beginn der neuen Saison steht am übernächsten Wochenende erstmal der Stadtpokal der aktiven Mannschaften aus dem Vaihinger Stadtgebiet an. Ausrichter FC Gündelbach hatte eine Fünfer- und eine Vierergruppe für die Vorrunde des Turniers ausgelost.
Weil Aurich als Teil der ohnehin schon kleineren Gruppe seinen sofortigen Rückzug erklärt hat, muss der Gastgeber des Stadtpokals umplanen.
„Wir werden neu auslosen", kündigte der FCG-Vorsitzende Tino Bahnmaier gestern Abend an. 

Dass sich die Mannschaft des TSV Aurich zum Saisonende auflösen würde, kam für Bayer ohne Vorwarnung. „Für mich war das, wie wenn ich in kaltes Wasser geschmissen werde", sagt er. Natürlich, die Trainingsbeteiligung sei nicht wie erhofft gewesen, ergänzt Hans-Ulrich Rähmer. „Es hat sich in den letzten Wochen abgezeichnet",
sagt der Übungsleiter, der seiner Mannschaft kurz vor dem letzten Saisonspiel eröffnete, zum letztenMal als ihr Trainer dabei zu sein. Über Nacht hatte sich ergeben, dass Aurich nach drei kurzfristigen Absagen nur noch mit zehn Mann zum Ligafinale auflaufen werde (VKZ hat berichtet). Bis dahin hatte Rähmer zwar angedeutet,
nicht mehr allzulange selbst an der Seitenlinie stehen zu wollen, doch in Qendrim Emini einen Nachfolger aufgebaut zu haben. „Der verlässt uns jetzt aber auch", sagt der Abteilungsleiter.
Am Donnerstagabend war eine Mannschaftssitzung. „13, 14 Mann waren da", berichtet Bayer, der die Sitzung leitete. „Es war klar, dass ein paar Spieler aufhören oder uns verlassen würden." Berufliche Verpflichtungen, Alter, gesundheitliche Probleme oder einfach weg zu wollen, zählt der 21-Jährige als Begründungen derer auf, die künftig nicht mehr zur Verfügung stehenwollen. Er selbst ist während eines Praxissemesters ebenfalls für ein halbes Jahr außen vor. Eine Spielgemeinschaft mit einem der ebenfalls Verstärkung suchenden Vereine aus der Umgebung einzugehen, hatte Rähmer als mögliche Lösung gesehen. Bayer verweist aber darauf, dass der Zerfall der bisherigen Mannschaft überraschend schnell gekommen sei. In der Sitzung sei klar geworden, dass einige verbliebene Spieler sich gerne einem anderen Verein anschließen würden - zum Beispiel dem SV Riet. „Gespräche zwischen den Vereinen hat es aber noch nicht gegeben", stellte Bayer gestern klar. Fest stehe nur: Unter dem Namen des TSV Aurich gibt es in der nächsten Saison keine Mannschaft.

 

Quelle: VKZ - Ralph Küppers - Bild: Leitner vom 27.06.2019