3:1 Niederlage mit bitterem Beigeschmack

Aurich (jf)- Der TSV Aurich hat in einem tollen Fußballspiel den SV Sternenfels II mit 6:1 vom Platz gefegt – so hätte dieser Bericht normalerweise anfangen müssen. Aber „normale“ Heimpartien mit einem dem Spielverlauf entsprechenden Ausgang bekam Aurich einfach nicht hin. Eine Niederlage mit einem bitteren Beigeschmack. „Ich wusste nicht, dass wir schon in die B-Liga aufgestiegen sind“, raunzte der angefressene Auricher Trainer Wein. Dem SV Sternenfels genügten insgesamt fünf Minuten um den TSV Aurich auf die Verlierer Straße zu bringen. Das 0:1 fiel in der 44. Spielminute. Das 1:2 und 1:3 in der 87. und  90. Spielminute.  Den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer erzielte Christian Vogel durch ein sehenswertes Freistoßtor. Die verbleibenden 85 Minuten war der TSV Aurich gegen die mit sehr vielen Spielern der Ersten Mannschaft verstärkten Gäste aus Sternenfels das klar bessere Team ging aber sehr leichtsinnig mit seinen vielen Torchancen um. Darunter auch einen verschossenen Foulelfmeter zur möglichen 1:0 Führung von Lämmle. Ein "Fußballspiel" im eigentlichen Sinne zeigten in der zweiten Halbzeit nur die Auricher; der Gegner beschränkte sich mit beeindruckender Konsequenz und Leidenschaft darauf, ein solches zu verhindern. Trotzdem traf der TSV zum verdienten Ausgleichstreffer. Zweimal Latte, zweimal Pfosten, knapp vorbei, abgeblockt, gehalten – der Ball wollte ansonsten einfach nicht rein. Unglaubliche 21 Mal schossen und köpften die Auricher dabei aufs Tor, zeigten eine spielerisch gute Leistung, gewannen fast alle wichtigen Mittelfeld-Zweikämpfe. Doch es reichte nicht zu einem Sieg gegen einen B-Liga Aufsteiger – weil die Chancenverwertung nicht stimmte. „Letztendlich haben wir es zwei individuellen Fehlern und unserer mangelnden Chancenauswertung zu verdanken, dass wir uns nicht selbst belohnt haben“, ärgerte sich der Übungsleiter nach der Pleite gegen den C- (B-) Ligisten aus Sternenfels. Denn ein Klassenunterschied war laut Aurichs Trainer nur beim Ausnutzen der Chancen zu erkennen: "Ansonsten zeigten wir die deutlich reifere Spielanlage und die schöneren Kombinationen. Taktisch und läuferisch waren wir Sternenfels klar überlegen." 

 

Eklat nach dem Spiel. Wein lehnte nach dem Spiel den obligatorischen Handschlag mit Sternenfels Abteilungsleiter Schlotterbeck ab. „Die Verweigerung des Handschlages hatte mit dem Spielverlauf nichts zu tun. Wer aber den Fairplay Gedanken mit Füßen tritt, dem gebe ich nicht noch die Hand dafür, obwohl das überhaupt nicht meine Art ist. Schließlich gab es in der Woche vor dem Spiel ganz andere Unannehmlichkeiten mit Sternenfels, die ich aber Aufgrund der Rücksichtnahme gegenüber Sternenfels nicht in der Öffentlichkeit diskutieren will. Das ist mein Fairplay Gedanke“, fügte der Trainer hinzu. 

 

Aurich: Winkler, Stefan Bohlinger, Poljak, Sebastian Öhler, Härle, Lämmle, Andre Beck, Michael Beck, Hornickel (75. Budday), Vogel, Strecker (60. Heyd).

Quelle: Jo Frühwirth vom 05.09.2011